Was sind die häufigsten Fehler in der Zusammenarbeit mit Freelancern?

Möchtest du mit deinem Unternehmen durchstarten, das Portfolio erweitern, mehr Zeit für deine Kernaufgaben oder einfach einen zusätzlichen Experten zur Unterstützung haben, allerdings niemanden fest anstellen? Dann ist es vermutlich Zeit, sich nach einem geeigneten Freelancer umzusehen. Der wohl häufigste Grund, einen Freelancer an Bord zu holen, ist fehlendes Inhouse-Fachwissen auf einem bestimmten Gebiet.

Vor allem in der Agenturbranche können die Aufgaben und Themengebiete kaum vielfältiger sein: Suchmaschinenoptimierung, Webseiten, Online-Shops, Online-Marketing. Das Angebot ist oft groß und bunt. Und Freelancer können dabei helfen, die verschiedenen Bereiche auch tatsächlich mit genügend Fachwissen abzudecken. 

Damit die Zusammenarbeit aber reibungslos vonstatten geht, solltest du die üblichen Fehler vermeiden. Welche das sind, verraten wir dir in den nächsten Absätzen. 

Fehler in der Zusammenarbeit mit Freelancern

Die häufigsten Fehler bei der Zusammenarbeit mit Freelancern

Der allergrößte Fehler, den du bereits vor der wirklichen Zusammenarbeit mit einem Freelancer machen kannst: Du beauftragst diesen erst, wenn du bereits heillos überfordert bist und vor lauter Arbeit nicht mehr ein noch aus weißt. Oder wenn du ein Projekt angenommen hast, die Deadline schon in greifbare Nähe rückt und du merkst, dass du gar nicht die nötigen Kompetenzen für die Umsetzung hast.

Die Zusammenarbeit mit einem Freelancer ist mit etwas Umsicht und einer vorausschauenden Planung verbunden. Bahnt sich ein Projekt an, das in den nächsten vier bis sechs Wochen beginnen soll? Dann ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, einen Freelancer zu rekrutieren. Dann bleibt dir noch genügend Zeit, eine geeigneten Freiberufler zu finden. Du kannst ihn dann auch in aller Ruhe auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereiten und er kann sich diese schon einmal terminlich einplanen. Wenn du jetzt dachtest, damit hören die Fehler bei der Zusammenarbeit auf, dann hast du dich getäuscht. Schließlich geht es um die Fehler während beziehungsweise in der Zusammenarbeit mit Freelancern, nicht um diese davor. 

Du erstellst unzureichende Briefings

Der Erfolg der Zusammenarbeit steht und fällt mit deinen Briefings. Je schlechter das Briefing, desto schlechter ist das Ergebnis. Viele denken sich beim Outsourcen der Arbeiten: „Ich habe jetzt einen Experten auf dem Gebiet – der wird schon wissen, was er zu tun hat.“ 

Doch leider kennt der Freelancer weder: 

  • dein Unternehmen 
  • deine Kunden im Allgemeinen 
  • deine Arbeitsweise 
  • das Projekt 
  • die genauen Projektanforderungen des Kunden 

Versorge den Freelancer für den Zeitraum des Projekts mit allen Informationen, die nötig sind. Frei nach dem Motto: Lieber zu viel als zu wenig. Achte zudem darauf, die Aufgabenstellung so klar und deutlich zu formulieren wie nur möglich. Und solange der Freelancer immer noch Fragen an dich hat, weißt du, dass er noch nicht genügend Informationen vorliegen hat. 

Du weißt selbst nicht, was du willst

Genauso fatal wie das Nicht-Anheuern eines Freelancers ist das Rekrutieren, ohne eine genaue Vorstellung für was. Steht die Aufgabe, dann sollte ebenso die Frage nach dem „Wie“ beantwortet werden können. Um Fehler in der Zusammenarbeit zu vermeiden, stell dir immer die Fragen: 

  • Was soll der Freelancer für dich erledigen?
  • Wie soll er das Projekt oder die Aufgabe umsetzen? 
  • Was für ein Ergebnis erwartest du?
  • Ist diese Aufgabe nur die Vorarbeit für ein weiterführendes Projekt? Wenn ja, welches Ziel hat es?

Erst wenn du diese Fragen beantworten kannst, solltest du die Aufgaben delegieren. 

Du hast kein Vertrauen in die Fähigkeiten des Freelancers

Ohne eine Vertrauensbasis ist die Zusammenarbeit mit Freiberuflern sehr schwierig. Doch das liegt nicht an den Freelancern, sondern an dir selbst. Wenn du der Meinung bist, dass die Fähigkeiten eines Freelancers für die ihm anvertraute Aufgabe nicht ausreichend sind, dann erledige diese am besten selbst. Begehe nicht den Fehler und engagiere eine externe Unterstützung, die nicht wenigstens über das gleiche Fachwissen wie du verfügt. Denn so ist die Zusammenarbeit zum Scheitern verurteilt. Daher lagere wirklich nur das aus, was du nicht selbst machen kannst, und suche dir einen echten Fachmann auf dem Gebiet. Wenn nötig, lass dir Referenzen oder Arbeitsbeispiele vorweisen. 

Du planst zu wenig Zeit für die Aufgaben ein

Hierbei handelt es sich um einen der häufigsten Fehler in der Zusammenarbeit mit Freelancern: zu knappe Deadlines. Dabei darfst du eine Sache nicht vergessen. Der Freelancer arbeitet nicht nur für dich (Stichwort Scheinselbstständigkeit). Neben deinen Projekten muss er auch anderen Kunden gerecht werden. Und je kurzfristiger du ein Ergebnis erwartest, desto höher ist die Gefahr, dass sich die Fertigstellung verzögert. Daher solltest du bereits vor der Projektvergabe nach den aktuellen Kapazitäten des Freiberuflers fragen. Baue bei Bedarf lieber einen Puffer ein, um Stress und Ärger auf beiden Seiten zu vermeiden. 

Du entscheidest dich für den billigsten Anbieter

Wenn du einen Freelancer findest, der trotz schlechter Bezahlung gute Arbeit leistet, handelt es sich vermutlich um einen Neueinsteiger, der sich Referenzen aufbauen möchte. Es kann aber auch ganz anders kommen: Der Freiberufler hat dir zwar das günstigste Angebot gemacht, er liefert aber auch eine unzumutbare Arbeit ab. Sei daher lieber bereit, etwas mehr auszugeben. Nicht umsonst gibt es den Spruch: Qualität hat ihren Preis. Mache nicht den Fehler und versuche beim Stundensatz Kosten zu sparen. Oftmals fällt dir das durch endlose Nacharbeiten und unzufriedene Kunden auf die Füße. Natürlich gibt es auch immer noch erfahrene Freelancer, die generell zu einem günstigen Honorar arbeiten. Um die Spreu vom Weizen zu trennen, starte die Zusammenarbeit mit einer leichten Probearbeit, die den nachfolgenden Aufgaben entspricht. Wird diese zufriedenstellend erledigt, hast du alles richtig gemacht. Wenn nicht, dann solltest du besser weitersuchen.

Fazit – die Zusammenarbeit mit einem Freelancer funktioniert, wenn du einige Dinge beachtest 

Zusammengefasst lässt sich sagen: Der größte Fehler bei der Zusammenarbeit mit einem Freelancer passiert meist schon davor – nämlich die zu späte Entscheidung, einen Freiberufler zu engagieren. Plane daher voraus und überlege dir, bei welchen zukünftigen Projekten oder Alltagsarbeiten du die Unterstützung eines Freelancers gebrauchen könntest. Nimm dir Zeit, um dir über deine Erwartungshaltungen an den Freelancer klar zu werden und diese ihm gegenüber zu formulieren. Erstelle ein umfassendes Briefing und sei stets für Rückfragen erreichbar. Vertraue auf das Können des Freelancers und plane genügend Zeit für die Abarbeitung der Projekte und Aufgaben ein. Wenn du diese Dinge berücksichtigst, steht einer harmonischen Zusammenarbeit und echter Unterstützung eigentlich nichts mehr im Weg. 

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