7 Gründe, warum Freelancer scheitern

Den Traum, sein eigener Chef zu sein, hat bestimmt jeder mal. Manche wagen den Schritt in die Selbstständigkeit und haben Erfolg. Aber so mancher Freelancer scheitert auf seinem Weg. Doch woran liegt es, dass manche von ihren Ideen und Konzepten leben können und andere wiederum nach kurzer Zeit das Handtuch werfen müssen?

Neben fehlendem Durchhaltevermögen ist der Grund, dass viele Freiberufler zu Beginn ihrer Selbstständigkeit den einen oder anderen Fehler begehen. Manche davon fallen kaum ins Gewicht, andere sind existenzbedrohend. Und gelegentlich setzt schlicht die Erkenntnis ein, dass man als Freelancer vor allem in der Anfangszeit deutlich mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten muss – 60 bis 80 Wochenstunden sind fast Normalität – und einem die Aufträge nicht einfach so zufliegen, sondern man viel dafür tun muss.

Um als Freiberufler nicht zu scheitern, sollte sich jeder vor dem Sprung in die Selbstständigkeit darüber im Klaren sein, dass diese Art der Beschäftigung nicht nur mit der buchstäblichen Freiheit einhergeht, sondern vor allem zu Beginn kein Zuckerschlecken wird. Und man sollte sich genau mit dem Thema auseinandersetzen, besonders bezüglich anfallender Steuern, notwendiger Versicherungen und rechtlicher Bestimmungen. Wenn du dich mit diesen Punkten gründlich beschäftigst, ist ein Scheitern als Freelancer zwar nicht ausgeschlossen, jedoch leichter zu verhindern.

warum Freelancer scheitern

Aus welchen Gründen Freelancer scheitern

Die folgenden Punkte spielen eine entscheidende Rolle bei der Existenzgründung. Werden sie nicht genug beachtet oder ausreichend umgesetzt, kann das bereits zum Scheitern als Freelancer führen. Andere Faktoren sind für sich allein genommen weniger gravierend. Treten aber mehrere davon zusammen auf, bekommt jeder einzelne mehr Gewicht und begünstigt das Scheitern.

1.     Schlechte Vorbereitung

Ein Punkt, warum Freelancer scheitern, ist mit großer Wahrscheinlichkeit die schlechte Vorbereitung im Vorfeld der Existenzgründung. Denn es muss nicht nur eine Geschäftsidee gefunden, sondern anschließend auch genauestens auf Herz und Nieren überprüft werden. Dabei solltest du dir folgende Fragen stellen:

●      Gibt es bereits Firmen mit einem ähnlichen oder gleichen Angebot?

●      Gibt es etwas, womit du dich von der Konkurrenz abheben kannst?

●      Welche Zielgruppe möchtest du ansprechen?

●      Wie möchtest du die Zielgruppe erreichen?

●      Wie hoch ist dein Startkapital?

Stichwort: Businessplan. Möchtest du mit deiner Geschäftsidee als Freelancer nicht scheitern, solltest du dir einen Businessplan erstellen. Darin solltest du nicht nur die bereits genannten Fragen berücksichtigen. Auch diese weiteren Aspekte gilt es zu erarbeiten:

●      Wie ist die Marktlage?

●      Wie willst du Kunden akquirieren und welche Marketingmaßnahmen planst du?

●      Wie viel möchtest du in den nächsten Jahren verdienen?

●      Wie willst du deine Umsatzziele erreichen?

●      Welchen Notfallplan gibt es, wenn das Business zu scheitern droht? Und wie willst du diesen im Fall der Fälle umsetzen?

Speziell beim Thema Einnahmen ist Vorbereitung das A und O. Falsche Erwartungen, meist bedingt durch eine schlechte Planung, haben schon den ein oder anderen Existenzgründer die Flinte ins Korn werfen lassen.

2.     Fehlende kaufmännische Fähigkeiten

Viele Freelancer kennen sich zwar auf ihrem Fachgebiet sehr gut aus, haben aber keine Ahnung von den kaufmännischen Anforderungen, die auf sie zukommen. Folgende Fragen solltest du problemlos beantworten können, bevor du dich selbstständig machst:

●      Wie wird eine Rechnung geschrieben und was muss darauf stehen?

●      Wie funktioniert die Buchhaltung?

Um nicht gleich zu Beginn als Freelancer zu scheitern, solltest du dir bei diesen Punkten Hilfe holen, beispielsweise bei einem Steuerberater.

3.     Liquiditätsprobleme

Dieser Punkt hat schon so einige Freelancer scheitern lassen. Denn was viele nicht einplanen, ist die Zeit, bis ihr Verdienst zum Leben reicht. Zwar langt das Ersparte für die Geschäftsgründung – aber was dann? Die Einnahmen sind anfangs noch zu gering, um liquide zu bleiben. Doch es fallen bereits regelmäßige Kosten für Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung, Altersvorsorge, Lebenshaltung, neue Arbeitsmittel und zahlreiche weitere Posten an. Aus diesem Grund ist ein finanzielles Polster unerlässlich, um als Freelancer nicht zu scheitern.

4.     Keine Marketingstrategie

Viele Freiberufler wagen den Sprung ins sprichwörtliche kalte Wasser, ohne irgendeine Marketingstrategie parat zu haben. Andere betreiben in den ersten Wochen und Monaten zwar noch intensiv Werbung in eigener Sache – aber sobald die ersten Aufträge da sind, wird das Marketing aus Zeitgründen kläglich vernachlässigt.

Doch Kundenakquise und Marketing sind Themen, die jeden Tag wichtig sind. Wenn du erst damit beginnst, wenn du keine Aufträge mehr auf dem Tisch hast, ist es bereits zu spät. Zwar kann es sein, dass dann schnell der nächste lukrative Auftrag winkt. Doch sicher ist das nicht. Und welcher Freelancer möchte schon wegen seiner eigenen Nachlässigkeit bei der Werbung scheitern?

5.     Fehlendes Controlling

Als Selbstständiger solltest du dein Geschäft immer genau im Blick haben. Damit sind nicht nur die laufenden Einnahmen und Ausgaben gemeint, sondern auch die allgemeine Gesamtentwicklung deines Business. Zeichnen sich womöglich irgendwo Probleme ab, die bei entsprechender Sorgfalt bereits im Keim erstickt werden können? Wie haben sich die Gewinne in den letzten Monaten entwickelt? Sind sie stagniert oder schrumpfen sie sogar? Was sind die Gründe dafür? Dieser letzte, scheinbar unbedeutende Punkt kann bei Missachtung zu einem großen Problem werden und deine Tätigkeit als Freelancer ist deswegen irgendwann zum Scheitern verurteilt.

6.     Kein Fokus auf das Wesentliche

Zu Beginn bist du sicherlich um jeden Auftrag froh. Auch wenn der eine oder andere Job vielleicht nicht genau deiner eigentlichen Geschäftsidee entspricht, wird er dennoch angenommen. Neben Einnahmen generierst du dadurch automatisch neue Kundenkontakte. Dabei solltest du aber nicht deinen eigentlichen Fokus aus den Augen verlieren. Schließlich möchtest du als Experte glänzen und nicht als jemand, der alles macht. Das wirkt in manchen Branchen überdies unseriös. Daher lehne lieber hin und wieder einen Auftrag ab, ehe du dich damit womöglich verzettelst. Das gilt ebenso für unrentable Angebote, selbst wenn sie zu deinem Portfolio passen. Behalte immer dein Ziel im Blick – dazu gehören auch deine Einnahmen.

7.     Rechtliche Risiken nicht beachten

Rechtliche Risiken können ebenfalls zum Scheitern eines Freelancers führen. Abmahnungen, Auseinandersetzungen vor Gericht, Bußgeldforderungen und vieles mehr können speziell in den ersten Jahren das Aus für eine neue Firma bedeuten. Speziell im Bereich Datenschutz gilt es, einige Dinge zu beachten und viele Stolpersteine zu umkurven. Daher solltest du schon vor der Existenzgründung ein Beratungsgespräch bei einem entsprechenden Fachanwalt in Erwägung ziehen. Versuche, dich gleich zu Beginn rechtlich abzusichern, damit nicht irgendwann das böse Erwachen kommt.

Fazit – warum Freelancer scheitern

Für das Scheitern eines Freelancers können zahlreiche Aspekte verantwortlich sein. Manchmal reicht aber bereits ein Faktor – beispielsweise fehlende Liquidität – und schon ist alles vorbei. Um dies zu verhindern, sind eine intensive Vorbereitung, eine gründliche Planung und ein gut ausgearbeiteter Businessplan das A und O.

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